Der
U-Bhf Siemensdamm wurde 1981 als letzte von insgesamt vier
Mehrzweckanlagen als Großschutzraum für 4332 Personen seiner
Bestimmung übergeben. Der Schutzraum besteht aus der
Bahnhofsfläche und dem Verteilgeschoss. Das Bauwerk dient als
Schutz vor
Trümmern, radioaktiven Niederschlag, biologischen und chemischen
Kampfstoffen sowie Brandeinwirkungen. Die Anlage kann die genannte
Personenanzahl vierzehn Tage autark versorgen. Die
Trinkwasserversorgung erfolgt durch das Stadtnetz, 11
Trinkwasserreservebehältern oder eigenversorgt über
Tiefbrunnenpumpen. Die Stromversorgung wird primär über das
EVU sichergestellt, bei Ausfall der externen Versorgung übernimmt
ein 530kVA Dieselaggregat die Versorgung wichtiger Systeme wie
Lüftung, Wasserversorgung, Notküchen und Licht. Ein 50000l
Dieseltank sorgt für einen Durchlaufbetrieb des
Notstromaggregates. Bei einer Aktivierung der Anlage werden die
Eingangsbereiche und die Gleisanschlüsse mit ca. 40cm starken
Stahlenschutz-Stahlbetontoren nahezu luftdicht abgeschlossen. Bevor die
Gleisanschlüsse verschlossen werden sollen U-Bahnzüge
einfahren, die Waggons dienen dann als Aufenthaltsraum. Der
Zugang ist dann nur noch durch eine der sechs Schleusenanlagen
möglich. Um den Zustrom in die Anlage zu steuern, wurden vor den
eigentlichen Schleusen sogenannte Drängelschleusen montiert. Alle
Schleusentüren werden elektromechanisch aus dem Bedienraum
verriegelt.
Als Besuchsalternative kann eine ähnliche Anlage im U-Bhf. Pankstrasse
beim Berliner
Unterwelten e.V. besichtigt werden.