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Reisebericht ins Eulengebirge „Riese“ Oktober 2006

Ziel der kurzen Reise sollte die Besichtigung der unterirdischen Anlagen des geplanten Führerhauptquartiers sein.

Im Eulengebirge wurde mit dem gigantischen Projekt „Riese“ eine unterirdische Aufenthaltsmöglichkeit für die Führungsriege des NS-Regimes von der Organisation Todt geplant. Schriftdokumente und Baupläne sind beim Einmarsch der russischen Streitkräfte in Schlesien verschwunden. Heute spekuliert man zwischen gigantischer Rüstungsproduktion und Führerhauptquartier. Die Arbeitskräfte entnahm man den Konzentrationslager Groß-Rosen. 

Der Komplex bestand aus sieben sternförmig angeordnete Anlagen jeweils mit mehretagigen Stollen. Zur Beschickung wurden tiefe Aufzugsschächte angelegt. Die einzelnen Anlagen waren aus Verteidigungsgründen nicht untereinander verbunden. Die Anlagen kamen über das Rohbaustadium nicht hinaus. Häufig findet man eine betonierte Eingangsverteidigung und wenige betonierte Stollenabschnitte. Wer hier Einbauten wie in der Maginot-Linie oder im Ostwall erwartet wird hier enttäuscht.

Walim (N50 41.653 E16 26.665) liegt verkehrsgünstig zu allen Besichtigungspunkten, dort wurde auch im Hotel Quartier bezogen. Kurz vor dem Ort liegt das erste Museum wo Stollen besichtigt werden können. Je nach Referenten erfolgen die Führungen in polnisch oder in englisch.
Festes Schuhwerk und eine Taschenlampe sind bei allen Begehungen erforderlich. Helme bekommt an der Anlage ausgeliehen und sind auch wegen der öfter niedrigen Decken notwendig.




Unser erstes Besichtigungsziel ist die Anlage Osowka (N50°40.143', O16°24.656').

Eingang
Eingangsverteidigung
Querstollen
betonierter Bereich Verbindung zur oberen Ebene "Aufzugsschacht"
Eingangsverteidigung
glitschige Verbindung zwischen den Ebenen
abgestützte Stollen
eingeschalter Tunnekl

Die Anlage Wolfsberg (N50°42.128', O16°24.862') bietet als Highlight eine Bootsfahrt auf einem vollgelaufenen Stollenabschnitt. Das Aussengelände ist zur touristischen Attraktion mit russischen Militärschrott dekoriert.

ein Eingangsstollen
Eingangsstollen
Bergbau
Museumsdekoration feuchte Stollen betoniertes Teilstück
Stollen die Bootsfahrt die Bootsfahrt

In der Nähe befindet sich ein zweigleisiger Eisenbahntunnel (N50°44.478', O16°17.94') der Tunnel soll als Schutzbauwerk für den Führersonderzug angelegt worden sein. In der Mitte des Bauwerkes befindet sich eine Abzugsöffnung für die Abgase der Lokomotive sowie Verbindungsgänge zum Nachbartunnel. Heute ist der Abzugsschacht verschüttet. Auf dem vorhandenen Gleis fahren Züge, also Vorsicht beim Überqueren.

Eingang
Schutznische ?
Abgasloch in der Tunneldecke
Zugang auf der Gleisseite
Verbindungsgang zum Nachbartunnel
im Tunnel
verschütteter Kamin

In diesem Gebäude (N50 42.773 O16 21.495) war der Baustab für Riese untergebracht. Heute wird das Hauptgebäude restauriert und beherbergt eine Kunstausstellung.

Haupgebäude
Nebengebäude
Nebengebäude

Südlich von Walim liegt die Stadt Klodzko (N50 26.384 O16 39.069), sehr sehenswert ist das Kastell. Von dem alten Bauwerk hat man bei klarem Wetter einen super Überblick über die Stadt. Wer es dunkel mag, kann in einen kleinen Teil der 44km langen unterirdischen Tunnel vordringen. Die Tunnel sind für große Menschen nur gebückt begehbar, bis zu einem kleinen Abschnitt mit einer Deckenhöhe von nur einem Meter.

Rundblick von der Zitadelle
im Untergrund
Wehrgang
Eingang im Untergrund im Untergrund

Auf dem Rückweg von Klodzko nach Walim liegen die Ruinen einer alten Munitionsanlage im Wald. Eine Straße führt in die weiträumige Anlage. Gelegentlich sieht man einige Lagerbunker. Zwei Lagerbunker sind verschlossen und mit einem Totenkopf gekennzeichnet. Einer Geschichte zur Folge pickerten Neugierige den verschlossenen Lagerbunker auf, bis ein unbekanntes Gas auströmte welches zu Atemnot führte. Die Bunker wurden wieder verschlossen und gekennzeichnet. 

Lagerbunker
Belüftungsschacht auf einem Bunker
Regenwasserablauf
verschlossener Lagerbunker Lagerbunker Lagerraum
im Bunker
Bunkereingang
Gleisanschluss
Ausfahrt

Die Heimreise zieht sich Anfangs durch die kleinen Orte in die Länge. Ist die Autobahn Richtung Forst mal richtig ausgebaut vereinfacht das die Fahrt erheblich.

 
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