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Reisebericht FHQ  „Wolfschanze“, Schleusen Masurischer Kanal 2007

Ziel der kurzen Reise sollte die Besichtigung des FHQ „Wolfschanze“, der Anlage “ Mauerwald“, das Gut Lehndorf und die Schleusenbauwerke am Masurischen Kanal sein.

Tag 1: Anreise

Durch Grenzstau und LKW-Verkehr zieht sich die Anreise schon mal auf zwölf Stunden hin. Die Quartiersuche in der Nacht war auch nicht so einfach wie ursprünglich gedacht. In Kętrzyn (Rastenburg) gibt es aber einige Hotels, hier lohnt sich eine Liste mit Quartieren. Für 180 złt. (3 Personen inkl. Frühstück / Nacht) kann hier N54 04 27.3 E21 22 33.9 übernachtet werden.



Tag 2: Südlicher Teil des „FHQ“ und Gut Lehndorf

Alle Bunker und viele Baracken im engeren Bereich um das „FHQ“ wurden bei der Aufgabe der Anlage gesprengt. Der südliche Teil (N54 04 44.9 E21 30 46.2) des „FHQ“ ist ohne Eintritt zu besuchen, dort ist ein „allgemeiner Bunker„ zu besichtigen und zu beklettern. Warnhinweise an den Bauwerken warnen jedoch die Anlagen zu betreten. Nicht ganz ohne Grund, häufig hängen große Betonteile an einzelnen angerostetet Moniereisen oder es fehlen auf den gesprengten Bunkerresten Absturzsicherungen.


allg. Bunker
Warnung
gesprengte Teile
gesprengte Teile
Speer-Unterkunft
Speer-Unterkunft
Speer-Unterkunft Duschtasse Baracke Verbindungsstab OKL
Baracke Verbindungsstab OKL Baracke Verbindungsstab OKL Baracke Verbindungsstab OKL
Speer-Unterkunft
Speer-Unterkunft
Verbindungsstab OKL
Fensterscharnier



Gut Steinort

Das Gut Lehndorf (N54 07 51.5 E21 41 03.6) liegt bei Sztynort (Steinort) auf einer Landzunge. Graf Lehndorf wurde nach dem gescheiterten Attentat in Berlin Plötzensee hingerichtet und der Besitz fiel an die Nationalsozialisten. Außenminister von Rippentrop benutzte das Hauptgebäude als Quartier bei seinen Ostpreußenaufenthalten. Heute ist das Hauptgebäude notdürftig verschlossen und verfällt.



Tag 3: Nördlicher Teil „FHQ“, Schleusensuche


In Kal (N54 10 58.3 E21 43 59.6) bei Wegorzewo (Angerburg) auf einem Campingplatz kann man eine Hütte (3 Personen 160 zlt incl. Frühstück/Nacht) am malerischen See mieten oder einfach campen.

Campingplatz in Kal

Der Eintritt in das Herzstück (N54 04 53.7 E21 30 08.0) des „FHQ“ kostet 8 złt. Erstaunlich ist, wie unverkrampft Polen mit der Geschichte umgeht. Auf dem Gelände begegnet einem schon mal ein Krad-Melder in Wehrmachstuniform. An der Stelle der Attentatsbaracke stehen Hinweis- und Gedenktafeln, sie informieren über das missglückte Attentat. Die Bunker sind auch hier alle gesprengt und man klettert entgegen allen Warnungen in und auf den Gebäuden mit den eingangs bereits beschriebenen Risiken umher. Stark frequentiert sind die gesprengten Reste des „Hitler-Bunkers“. Für die Trümmerlandschaft wird nicht allzu viel Zeit benötigt.

Eingang im Sperrkreis 1
im Sperrkreis 1
im Sperrkreis 1
im Sperrkreis 1
im Sperrkreis 1
im Sperrkreis 1
der Krad-Melder
im Sperrkreis 1
im Sperrkreis 1
im Sperrkreis 1 im Sperrkreis 1
im Sperrkreis 1
Reste des Hitler-Bunkers Reste des Hitler-Bunkers
Reste des Hitler-Bunkers
Reste des Hitler-Bunkers
Reste des Hitler-Bunkers
Reste des Hitler-Bunkers

Der Bau des „masurischen Kanals“ war als schiffbare Verbindung vom Mauersee zur Pregel geplant. Die Planungen begannen schon im 18. Jahrhundert durch den Ersten Weltkrieg wurden die Arbeiten unterbrochen. Um den Höhenunterschied auszugleichen wurden zehn Schleusen bedingt durch den Zweiten Weltkrieg teilausgeführt. Fünf Schleusen befinden sich in Polen fünf in Russland. Die letzte Schleuse befindet sich ca. 2km vor der russischen Grenze (N54 18 18.9 E21 29 41.7). Biber holzen hier Bäume ab, um Unterkünfte im Kanal zu bauen.  Der Weg zum Rohbau der Schleuse führt über ein Privatgrundstück, der Bewohner war jedoch über den unerwarteten Besuch erfreut. Das Auswärtige Amt warnt eindringlich vor dem überschreiten der „grünen Grenze“ nach Russland ohne gültiges Visum. Auf Besuch der Bauwerke in Russland wurde deshalb verzichtet.

Brücke über dem Masurischen Kanal vor der russ. Grenze
Brücke über dem Masurischen Kanal vor der russ. Grenze
Schleuse 5

Die Schleuse vier steht mitten im Wald (N54 16 34.1 E21 31 30.7) und ist nicht leicht zu finden. Nette Vorgänger haben eine Holzleiter zum Begehen des Bauwerkes stehen lassen. In dem Raum mit den Seilwinden fehlen leider alle Abdeckplatten über den 15 Meter tiefen Schächten. Der Blick in die Schleuse selbst ist aber beeindruckend.

Schleuse 4
Straße vor der Schleuse
Schleusentor
Leiter Bodenöffnungen Welle
Treppe
Torantrieb
Schleusenkammer
Treppen

Die Schleuse drei (N54 15 07.5 E21 34 41.1) macht einen betriebsfertigen Eindruck. Das Gelände ist abgesperrt. Um an unübersichtlicher Stelle ein Überklettern der Absperrung zu verhindern wurden die Zäune großzügig mit Fett behandelt. Das zugehörige Schleusenwärterhaus ist bewohnt.

Schleuse 3
Schleusentor
Sraße vor der Schleuse

Die Schleuse zwei  (N54 12 46.9 E21 35 16.4) befindet sich im Rohbau. Ein Hinweisschild an der Straße zeigt den Weg zum gebührenpflichtigen Parkplatz.

Schleuse 2
Schleuse 2
Schleuse 2

Die Schleuse eins liegt von dem Parkplatz ca. 400 Meter am Kanal Richtung Mauersee. Dieses Bauwerk ist im Bau schon fortgeschritten. Der Zugang in die Schleusenhäuschen ist nur über eine Seilverbindung möglich. Von unten ist die Schleuse begehbar. Markenzeichen ist hier der Platzhalter für den Reichsadler. 

Schleuse 1
Schleuse 1
Schleuse 1



Tag 4: Mauerwald

Eine Teilanlage des FHQ sind die Bunkeranlagen des OKH im Steinorter Forst. Im Gegensatz zum eigentlichen FHQ sind die Bunker unzerstört. Das Gelände „Mauerwald“ unterteilt sich in die Bereiche „Fritz“, „Quelle“ und „Brigittenstadt“. „Fritz“ beherbergte die operativen Dienste des Generalstabes des Heeres, „Quelle“ beherbergte den Generalquartiermeister mit der Verwaltung und Logistik. In „Brigittenstadt“ gab es Quartiere für Stabs- und Nachrichtenhelfer.  Vor „Quelle“ befindet sich ein Parkplatz (N54 11 23.6 E21 38 13.1) von wo die Touren starten. Der Eintritt ist auch hier moderat. Die beiden anderen Teilbereiche sind ohne Eintrittsgeld zu besichtigen.

Mauerwald Brigittenstadt
Mauerwald Brigittenstadt
Mauerwald Brigittenstadt
Abdruck der E-Verteilung Mauerwald Brigittenstadt Mauerwald Brigittenstadt
getarnter Schornstein
Dachzugang
Türscharnier
Mauerwald Brigittenstadt
Mauerwald Fritz Türscharnier
Mauerwald Fritz Beschriftung am Heizhaus
Mauerwald Fritz Heizhaus
Mauerwald Fritz Heizhaus Mauerwald Fritz Notstromdiesel Mauerwald Fritz Notstromdiesel
Mauerwald Quelle Trafobunker
Mauerwald Quelle
Mauerwald Quelle
Mauerwald Quelle Dach Mauerwald Quelle Mauerwald Quelle
Mauerwald Quelle
Mauerwald Quelle
Mauerwald Quelle
Mauerwald Quelle




Tag 5: Tczew (Dirschau)

Weiterfahrt nach Tczew (N54 05 32.0 E18 46 38.5) zu einer befestigten Brücke über die Wisła (Weichsel) mit ca. 250km Entfernung und einer Fahrzeit von ca. 4 Stunden. Die Brückenköpfe der Straßenbrücke sind auf beiden Seiten verbunkert. Eine Brückenseite dient als Abenteuerspielplatz für heranwachsende Jugendliche. In der weitläufigen Anlage gibt es offene Durchdringungen zum Untergeschoß.

Brücke
unter der Brücke
Brückenlager
Eingang
Hauptgang
Tür
Treppe zum Untergeschoß

Besichtigung der Eisenbahnbrücke. Die ehemalige Bahnbrücke wird heute für den Autoverkehr genutzt und befindet sich in einem sehr desolaten Zustand. Ein Modell dieser Brücke ist im Technikmuseum in Berlin zu besichtigen.


Brücke bei Dirschau
Brücke bei Dirschau
Brücke bei Dirschau Turmzugang
Brückenschaden
Eisenbahn- und Straßenbrücke
Brückenschaden
Straßen- und Eisenbahnbrücke

Die Übernachtung vor der langen Rückfahrt erfolgte in einem Hotel der gehobenen Klasse (EZ 120 złt. zzgl. Frühstück) bei Starograd (N53 58 18.9 E18 32 39.6).
 
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