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Reisebericht FHQ „Wolfschanze“, Schleusen Masurischer Kanal 2007
Ziel der kurzen Reise sollte die Besichtigung des FHQ „Wolfschanze“, der Anlage “ Mauerwald“, das Gut Lehndorf und die Schleusenbauwerke am Masurischen Kanal sein.
Tag 1: Anreise
Durch
Grenzstau und LKW-Verkehr zieht sich die Anreise schon mal auf
zwölf Stunden hin. Die Quartiersuche in der Nacht war auch
nicht
so einfach wie ursprünglich gedacht. In Kętrzyn (Rastenburg)
gibt
es aber einige Hotels, hier lohnt sich eine Liste mit Quartieren.
Für 180 złt. (3 Personen inkl. Frühstück /
Nacht) kann
hier N54 04 27.3 E21 22 33.9 übernachtet werden.
Das Gut Lehndorf (N54 07 51.5 E21 41 03.6) liegt bei Sztynort (Steinort) auf einer Landzunge. Graf Lehndorf wurde nach dem gescheiterten Attentat in Berlin Plötzensee hingerichtet und der Besitz fiel an die Nationalsozialisten. Außenminister von Rippentrop benutzte das Hauptgebäude als Quartier bei seinen Ostpreußenaufenthalten. Heute ist das Hauptgebäude notdürftig verschlossen und verfällt. |
Tag 3: Nördlicher Teil „FHQ“, Schleusensuche
In
Kal (N54 10 58.3 E21 43 59.6) bei Wegorzewo (Angerburg) auf einem
Campingplatz kann man eine Hütte (3 Personen 160 zlt incl.
Frühstück/Nacht) am malerischen See mieten oder
einfach campen.
Der Eintritt in das Herzstück (N54 04 53.7 E21 30 08.0) des „FHQ“ kostet 8 złt. Erstaunlich ist, wie unverkrampft Polen mit der Geschichte umgeht. Auf dem Gelände begegnet einem schon mal ein Krad-Melder in Wehrmachstuniform. An der Stelle der Attentatsbaracke stehen Hinweis- und Gedenktafeln, sie informieren über das missglückte Attentat. Die Bunker sind auch hier alle gesprengt und man klettert entgegen allen Warnungen in und auf den Gebäuden mit den eingangs bereits beschriebenen Risiken umher. Stark frequentiert sind die gesprengten Reste des „Hitler-Bunkers“. Für die Trümmerlandschaft wird nicht allzu viel Zeit benötigt.
Der Bau des „masurischen Kanals“ war als schiffbare Verbindung vom Mauersee zur Pregel geplant. Die Planungen begannen schon im 18. Jahrhundert durch den Ersten Weltkrieg wurden die Arbeiten unterbrochen. Um den Höhenunterschied auszugleichen wurden zehn Schleusen bedingt durch den Zweiten Weltkrieg teilausgeführt. Fünf Schleusen befinden sich in Polen fünf in Russland. Die letzte Schleuse befindet sich ca. 2km vor der russischen Grenze (N54 18 18.9 E21 29 41.7). Biber holzen hier Bäume ab, um Unterkünfte im Kanal zu bauen. Der Weg zum Rohbau der Schleuse führt über ein Privatgrundstück, der Bewohner war jedoch über den unerwarteten Besuch erfreut. Das Auswärtige Amt warnt eindringlich vor dem überschreiten der „grünen Grenze“ nach Russland ohne gültiges Visum. Auf Besuch der Bauwerke in Russland wurde deshalb verzichtet.
Die
Schleuse vier steht mitten im Wald (N54 16 34.1 E21 31 30.7) und ist
nicht leicht zu finden. Nette Vorgänger haben eine Holzleiter
zum
Begehen des Bauwerkes stehen lassen. In dem Raum mit den Seilwinden
fehlen leider alle Abdeckplatten über den 15 Meter tiefen
Schächten. Der Blick in die Schleuse selbst ist aber
beeindruckend.
Die Schleuse drei (N54 15 07.5 E21 34 41.1) macht einen betriebsfertigen Eindruck. Das Gelände ist abgesperrt. Um an unübersichtlicher Stelle ein Überklettern der Absperrung zu verhindern wurden die Zäune großzügig mit Fett behandelt. Das zugehörige Schleusenwärterhaus ist bewohnt.
Die Schleuse zwei (N54 12 46.9 E21 35 16.4) befindet sich im Rohbau. Ein Hinweisschild an der Straße zeigt den Weg zum gebührenpflichtigen Parkplatz.
Die Schleuse eins liegt von dem Parkplatz ca. 400 Meter am Kanal Richtung Mauersee. Dieses Bauwerk ist im Bau schon fortgeschritten. Der Zugang in die Schleusenhäuschen ist nur über eine Seilverbindung möglich. Von unten ist die Schleuse begehbar. Markenzeichen ist hier der Platzhalter für den Reichsadler.
Tag 4: Mauerwald
Eine Teilanlage des FHQ sind die Bunkeranlagen des OKH im Steinorter Forst. Im Gegensatz zum eigentlichen FHQ sind die Bunker unzerstört. Das Gelände „Mauerwald“ unterteilt sich in die Bereiche „Fritz“, „Quelle“ und „Brigittenstadt“. „Fritz“ beherbergte die operativen Dienste des Generalstabes des Heeres, „Quelle“ beherbergte den Generalquartiermeister mit der Verwaltung und Logistik. In „Brigittenstadt“ gab es Quartiere für Stabs- und Nachrichtenhelfer. Vor „Quelle“ befindet sich ein Parkplatz (N54 11 23.6 E21 38 13.1) von wo die Touren starten. Der Eintritt ist auch hier moderat. Die beiden anderen Teilbereiche sind ohne Eintrittsgeld zu besichtigen.